Geschichte des Hauses
Zu allererst müssen wir sagen, viel gibt es nicht zu erzählen, außer, dass das Haus bereits 400 Jahre alt ist und es auf dem damals genannten "neuen Markt" steht, den heute die Kirchgasse bildet. Der sog. Neue Markt lag bereits außerhalb der ersten Stadtmauer.
Angrenzend an unser Haus ist die ""neue"" Stadtmauer, hinter der sich der neue Friedhof befindet Früher wurde er als Zwinger verwendet. Der alte Friedhof lag ja um die Kirche, also am "neuen Markt".
Das Haus hat einen großen torähnlichen Eingang, der für die hauseigene Wirtschaft wichtig war. Hinter dem Haus befand sich nämlich ein Stall für Kleinvieh und Kühe und man musste ja mit dem Futter bzw. anderen Dingen mit den Karren durchs Haus fahren können, um zum Stall und zu den Wirtschaftsräumen zu kommen. Der Stall ist inzwischen das Pelletslager und die Wirtschafträume, in denen die Werkstätten untergebracht waren, haben noch ihr Gewölbe und werdenwieder als Wirtschafts- bzw. Abstellräume genützt. Ein Raum hat noch ein altes Kopfsteinpflaster aus runden Steinen.
Unser Haus hat eine barocke Fassade und wurde im Jahre 1792 ein Raub der Flammen. Im Nebenhaus (Nr. 29) bricht am 12. Februar beim Krapfenbacken Feuer aus. Fast die ganze Stadt, mitsamt dem Schloss und der Kirche brennen ab.
Beim Umbau des Hauses konnten wir so manche Brandstelle an den Wänden entdecken. Wahrscheinlich wurde auch durch den Brand im 1. Stock nachträglich - ohne Schließen bzw. Zugeisen - das Gewölbe eingebaut. (Zugeisen wurden von uns nachträglich eingebaut) Beim Dachbodenausbau konnten wir noch ein gerades, waagrechtes Gesimse erkennen. Der Vorteil eines Steingewölbes liegt darin, dass bei Feuer die brennenden Holzbalken des Dachstuhls nicht auf die Holzdecke fallen und dadurch der Brand nicht weitergreift bzw. ein Steingewölbe nicht brennen kann.
In der 1. Hälfte des 20. Jh. war ein Schuster untergebracht, und in der 2. Hälfte wurde das Haus von Josef Pessentheiner gekauft. Im Erdgeschoss - heute Ferienwohnung - wohnte eine alte Frau, die Fini, wie sie von alten Menschen noch genannt wird. .
Da der einzige Sohn des Josef Pessentheiners keine Nachkommen hatte, vermachte er das Haus der Diözese. Da er in früheren Jahren vorhatte, ins Kloster zu gehen, konnte vielleicht so dieser Wunsch in ihm erwachsen sein. Aber das sind nur meine Gedanken.
Wir kauften es im Jahre 2005 und bauten es -wie beschrieben- um und wohnen in fast friedlicher Nachbarschaft als Gast auf Erden.